Krautfleckerl

Eine einfache Hausmannskost, so wie ich sie liebe, das sind Krautfleckerl. Die einen mögen sie süß die anderen eher ohne Zucker. Für mich müssen sie eine ausgewogenen Geschmack haben – etwas süß aber dennoch pikant 🙂

Die Krautfleckerl werden im Buch der „Tante Jolesch oder Der Untergang des Abendlandes“ von Friedrich Torberg sehr oft erwähnt. Die Tante war berühmt für ihre hervorragenden Krautfleckerl. Sie hat das Rezept aber nie verraten, jedoch aber das Geheimnis, warum die Krautfleckerl gar so begehrt waren 🙂 Ein Auszug aus dem Buch:

Ihre Nichte Louise fragte sie auf dem Sterbebett: „Tante, ins Grab kannst du das Rezept ja doch nicht mitnehmen. Willst du es uns nicht hinterlassen? Willst du uns nicht endlich sagen, wieso deine Krautfleckerl immer so gut waren?” Die Tante Jolesch richtete sich mit letzter Kraft ein wenig auf ” Weil ich nie genug gemacht hab.“ Sprach´s, lächelte und verschied. 

Krautfleckerl gehören auf jeden Fall zu den zahlreichen Klassikern der österreichischen Küche. Die wichtigsten Zutaten: Weißkraut und Fleckerl. Fleckerl sind Nudeln in quadratischer Form, wir Österreicher machen z.B. auch die Schinkenrahmfleckerl oder überbackene Schinkenfleckerl mit diesen Nudeln.

Meine Oma hat immer gesagt: tua des Kraut hobln stott schneidn – des is vui bessa (Tu das Kraut hobeln statt schneiden, das ist viel besser)

Mein geheiligter Hobel* befindet sich aber leider gerade bei meiner besten Freundin, weil ich ihn letztens bei Ihr vergessen habe 🙁 Immer, wenn ich bei ihr zu Besuch in Bad Ischl bin, kochen und backen wir gemeinsam und ich nehme auch oft meine Backformen und anderes mit, welches sie nicht hat. Somit musste ich heute mein Kraut in kleine Quadrate schneiden, tat aber dem Geschmack keinen Abbruch 🙂

Genug gequasselt, ihr wollt sicher das Rezept 🙂

Zutaten:

  • 250 g Fleckerl
  • 500 g Kraut
  • 100 g Zwiebel
  • 3 Knoblauchzehen
  • 1 – 2 EL Kristallzucker oder brauner Zucker
  • Salz, Pfeffer
  • ca. 1 EL Kümmel ganz
  • Öl

Zubereitung:

Das Kraut fein hobeln (oder schneiden) und mit Salz bestreuen, den Kümmel dazugeben und ordentlich durchmischen, ca. 1/2 Stunde lange ziehen lassen.

Die Zwiebel fein schneiden. Knoblauch pressen. Öl in einer Pfanne mit hohem Rand erhitzen und die Zwiebel gut anrösten. 1-2 EL Zucker dazugeben und kurz mit rösten. Knoblauch dazugeben. Das Kraut ebenfalls zugeben und weiter rösten lassen.

In der Zwischenzeit, Wasser zum Kochen bringen, salzen und die Nudeln darin bissfest kochen.

Wenn dann das Kraut eine schöne braune Farbe hat, mit Salz und Pfeffer würzen. Die abgeseihten Nudeln unter das Kraut mischen und noch etwas ziehen lassen.

Eine weitere Variante wäre, ca. 1/4 l Weißwein dazugeben und statt sie zu rösten so lange zu dünsten, bis die komplette Flüssigkeit weg ist und dann rösten bis alles eine schöne braune Farbe hat.

Man kann auch Speck mit den Zwiebeln anrösten, schmeckt auch hervorragend 🙂

Fertig 🙂

Manche meinen: „Am nächsten Tag aufgewärmt, schmecken sie fast noch besser!“ Das passiert mir aber leider nie, weil die sind immer ratz fatz aufgegessen 🙂

TIPP: Gebt zuerst nur einen EL Zucker dazu und schmeckt die “süße” erst dann ab,  wenn es fertig ist. Da scheiden sich wie gesagt die Geister und Geschmäcker sind bekanntlich verschieden.

Gutes Gelingen und guten Appetit wünscht euch eure Gudrun von Mödling.

Hier das Rezept zum Ausdrucken: Krautfleckerl



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2 Comments
  1. Liebe Gudrun,
    Vielen lieben Dank für das tolle Krautfleckerl Rezept. Meine Oma hat die immer gemacht, als ich noch ein Kind war. Mit selbst gemachten Fleckerl Nudeln. Nun will ich meine Kindheit etwas aufleben lassen, und das Rezept probieren, wo ich nun endlich eines gefunden habe. (das von Oma habe ich leider nicht, wahrscheinlich hatte sie aber auch kein Rezept, im eigentlichen Sinne… Omas halt… Kochen ja aus dem Kopf bzw. können es einfach☺️)
    Nur, wieviel Salz kommt denn zu Beginn über das Kraut? Ich bin noch Anfängerin und möchte es ungern direkt versalzen.

    Vg Claudia

    1. Hallo Claudia. Das ist eine sehr gute Frage. Ich würde mal 1/2 TL nehmen, denn es geht nur darum das das Kraut weicher wird. Nachsalzen kannst du das fertige Gericht immer noch. Doch versalzen, so wie du sagst – versalzen ist gar nicht nicht gut 🙂 Liebe Grüße und Gutes Gelingen wünsche ich Dir.

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